inhaltliche Erläuterungen
 

Grundwasserneubildung 2017 (Umweltatlas)

Zur Berechnung der Versickerung wurde das auf Berliner Verhältnisse angepasste blockbezogene Niederschlags - Abflussmodell ABIMO der Bundesanstalt für Gewässerkunde (ABIMO 3.2) angewendet. Das Berechnungsverfahren greift auf die Datenbestände des Informationssystems Stadt und Umwelt zu. So wurde für ca. 25 000 Einzelflächen zuerst der Gesamtabfluss (Niederschlag minus Verdunstung) und dann der Oberflächenabfluss und die Versickerung bestimmt.

Die Berechnung für die ca. 25 000 Einzelflächen bezieht die Straßenflächen mit ein.

Welche Anteile des Niederschlages zur Versickerung gelangen, ist vor allem abhängig von der Vegetation, dem Boden und dem Flurabstand, der Versiegelung und dem Anschlussgrad an die Kanalisation.

Auf den Hochflächen, die zum großen Teil an der Oberfläche mit bindigen Sedimenten (Geschiebemergel / -lehmen) bedeckt sind, gelangt ein Teil des Sickerwassers wieder in die Gewässer und wird so als Oberflächenwasser abgeführt. Nur der verbleibende Teil des Sickerwassers entspricht hier der Grundwasserbildung.

In Gebieten mit bedecktem Grundwasserleiter wurden daher die Versickerungswerte aus der Karte 02.13.2 mit Hilfe speziell erarbeiteter Reduktionsfaktoren entsprechend reduziert, um Werte für die tatsächliche Grundwasserneubildung zu erhalten. Zur Ermittlung der Reduktionsfaktoren wurden die gemessenen Abflüsse der Vorfluter auf den Hochflächen mit den berechneten Werten der Abflüsse der entsprechenden Einzugsgebiete verglichen.

In Bereichen mit flurnahem Grundwasser tritt durch den Kapillaraufstieg von Grundwasser in die verdunstungsbeeinflusste Bodenzone eine erhöhte Verdunstung auf. Ist die reale Verdunstung höher als der Niederschlag, tritt Grundwasserzehrung auf.

Bei einigen hochversiegelten Flächen liegen keine Angaben darüber vor, ob das Regenwasser über die Kanalisation abgeleitet wird. Aus diesem Grunde wird für diese Flächen der gesamte entstehende Abfluss in den Karten als Versickerung bzw. mit den genannten Abschlägen als Grundwasserneubildung ausgewiesen. Der Grad der Versiegelung und die Höhe des Abflusses läßt es jedoch in einigen Fällen als unwahrscheinlich erscheinen, daß das Wasser tatsächlich versickert.

Die Versickerung und der Oberflächenabfluss der Straßen wurde den angrenzenden Blöcken zugeschlagen und dort mit verrechnet und dargestellt.

Ausführliche Informationen finden Sie in den Begleittexten der im Umweltatlas Berlin veröffentlichten Karte 02.13.3, Ausgabe 2019.

Internet: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ic217.htm