inhaltliche Erläuterungen
 

Solaranlagen

Erneuerbare Energien, also vorrangig Windkraft, Geothermie, Biomasse und Solarenergie, stellen für die Energieversorgung Berlins als unerschöpfliche Quellen eine bedeutende Alternative bzw. Ergänzung zu den fossilen Brennstoffen dar. Der Ausbau der Solarenergienutzung ist dabei als besonders wichtiger Baustein in der Klimaschutzstrategie Berlins hervorzuheben.

Die Karten zeigen nun erstmals für Berlin - getrennt nach den Erzeugungsarten

  • "Photovoltaik" (PV), d.h. der direkten Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie und
  • "Solarthermie" (TH), d.h. der Wärmegewinnung aus der solaren Einstrahlung
- verschiedene thematische Auswertungen, jeweils aggregiert auf die Raumbezugsebenen des statistischen Blocks, der drei Ebenen der Lebensweltlich Orientierten Räume (LOR, Stand: 31.10.2015) sowie der 12 Bezirke:
  • die Anzahl der Anlagen PV und TH pro dargestellter Raumeinheit
  • die Leistung der PV-Anlagen, abgebildet in der Einheit "Kilowatt peak" (kWp) bzw. KWp pro Einwohner und
  • die Kollektorfläche der TH-Anlagen in m² bzw. m² pro Einwohner.

Der Datenstand bezieht sich auf die erfassten Anlagen bis zum 31.10.2015.

Insgesamt wurden 13.487 Anlagen recherchiert, davon 7.785 Solarthermie- und 5.702 Photovoltaik-Anlagen. Dabei handelt es sich ausschließlich um solche Anlagen, die bei den verschiedenen Förderinstitutionen bekannt sind. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass damit mehr als 90% aller existierenden Anlagen Berlins im Kataster enthalten sind. Einen eigenen, hier nicht erfassten Datenbestand bilden die sogenannten PV-Inselanlagen, also z.B. solarbetriebene Parkautomaten oder Beleuchtungsanlagen und ähnliche netzferne Systeme.

Sowohl die kleinräumige Darstellung auf Blockebene als auch die höheren Aggregationsstufen bis hin zur Bezirksebene verdeutlichen, dass die größte Anzahl der Anlagen im Außenbereich der Stadt auf Dächern installiert sind. Hierbei handelt es sich vielfach um kleinere Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern. Deren Einzelleistung im Bereich PV bzw. montierte Fläche bei den thermischen Anlagen ist naturgemäß gering, für den einzelnen Standort jedoch eine wichtige energetische Unterstützung. Im Innenstadtbereich, etwa im Bezirk Mitte sind dagegen nur wenige Anlagen installiert, dafür solche mit großem elektrischen Leistungs- bzw. Wärmegewinnungspotenzial. In diesen Fällen handelt es sich dann um Anlagen auf Gebäuden mit öffentlicher oder industriell-gewerblicher Nutzung. Hervorzuheben ist, dass unter den 10 größten solarthermischen Anlagen Berlins 6 auf Mehrfamilienhäusern installiert sind, also der energetischen Unterstützung im Wohnbereich dienen.

Mit Hilfe der geplanten Fortschreibung des Katasters wird es möglich sein, die weitere Entwicklung des Solarenergieeinsatzes in Berlin zu beobachten. Insgesamt ist das Potenzial zum Einsatz dieser regenerativen Energieart auf den Dächern Berlins bei weitem noch nicht ausgenutzt, bedenkt man, dass Berlin über etwa 560.000 Gebäude, davon rund 320.000 Wohngebäude verfügt. Auf den Dächern dieser Gebäude sind also laut der hier vorliegenden Erhebung erst 2% mit Solaranlagen installiert.

Ausführliche weitere Informationen finden Sie im Umweltatlas (Karte 08.09, Ausgabe 2016), im Abschlussbericht zum Erfassungsstand 31.10.2015
sowie auf den Seiten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt:
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/energie/solaranlagenkataster/index.shtml