inhaltliche Erläuterungen
 

Bioklima - Wärmebelastung in der Nacht 2005 (Umweltatlas)

Die im Rahmen der Anwendung des Klimamodells FITNAH gewonnenen Ergebnisse haben zu einer umfassenden aktuellen Bestandsaufnahme der klimatischen Situation im Stadtgebiet und im näheren Umland geführt. In einer Phase II konnte diese Erkenntnisse in die Bewertungskarten 04.11.1 Klimafunktionen 2005 und 04.11.2 Planungshinweise Stadtklima 2005 umgesetzt werden .
Ein wesentliches Beurteilungskriterium für eine planungsrelevante Gesamteinschätzung ist dabei das Human-Bioklima.

Die häufigste Anwendung zur Bestimmung der möglichen Wärmebelastung des menschlichen Organismus findet die skalierte Bewertungsgröße Predicted Mean Vote (PMV), das heißt ‘vorhergesagter durchschnittlicher Wert’, durch den eine Einschätzung des thermischen Umgebungsmilieus angegeben wird. Nähere Einzelheiten zur Anwendung des Verfahrens sind der VDI Richtlinie 3787 Blatt 2 "Methoden zur human-biometeorologischen Bewertung von Klima und Lufthygiene für die Stadt- und Regionalplanung" zu entnehmen, welche den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse wiederspiegelt und dieses Verfahren als Regelanwendung empfiehlt.

Die Klassifikation und Legendeneinstufung des bioklimatischen Belastungspotenzials einer sommerlichen Strahlunsgnacht orientiert sich an dem in der VDI-Richtlinie 3785 Blatt 1 (2008) beschriebenen Standardisierungsverfahren zur Z-Transformation. Dieses statistische Vorgehen legt allgemein das lokale/regionale Werteniveau einer Klimaanalyse zugrunde und bewertet die Abweichung eines Klimaparameters von den mittleren Verhältnissen in einem Untersuchungsraum. Die VDI-Richtlinie definiert zur Einordnung der Ergebnisse vier Bewertungskategorien (sehr günstig / günstig / weniger günstig / ungünstig), an denen sich auch die Klassifizierung der Modellergebnisse orientiert

Bei der Belastungsklasse 4 "ungünstig" liegt eine überdurchschnittliche Wärmebelastung mit einem Z-Wert von mehr als 1 vor. Eine gewisse bioklimatische Belastung ist auch noch bei der Belastungsklasse 3 "Weniger günstig" gegeben. Günstige Verhältnisse liegen hingegen bei den Klassen 2 und 1 vor und können aus bioklimatischer Sicht als positiv beurteilt werden.

Eine ausführlichere Beschreibung hinsichtlich der betroffenen Siedlungsräume findet sich im Erläuterungstext zu den Karten 04.11 (Ausgabe 2009).

Internet: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ia411.htm

Ausführliche Informationen finden Sie in den Begleittexten der im Digitalen Umweltatlas Berlin veröffentlichten Karten des Bereiches 04.09

Internet: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ia409.htm