Siedlungsstrukturelle Haupt- und Nebenprägung der Bezirksregionen (BZR) im System der „Lebensweltlich Orientierten Räume (LOR)“
- Ziel: Bestimmung einer auf das Wohnen bezogenen Siedlungsstrukturprägung.
- Ausgangsdaten: Teilblockbezogene Stadtstrukturtypen des Umweltatlas (06.07) in der aktualisierten Fassung 31.12.2010.
- Bestimmung der Siedlungsstrukturprägung auf der Ebene der Bezirksregionen (BZR) innerhalb des Systems der "Lebensweltlich Orientierten Räume (LOR)"
- Nur Planungsräume mit nennenswertem Wohnanteil werden betrachtet. (Ausschluß aller PLR unter 1.000 Einwohner).
- Es wurden 6 Siedlungsstrukturtypen gebildet:
- Verdichtete Blockrandbebauung
- Siedlungsbau der 20er - 30er Jahre
- Siedlungsbau der 50er Jahre
- Großsiedlungen der 60er - 80er Jahre
- Siedlungsbau der 90er - 2000er Jahre
- Einfamilienhausgebiete
- Zur Prägungsbestimmung wurde die Anzahl der Wohnungen je Strukturtyp im Planungsraum herangezogen. Die siedlungsstrukturelle Hauptprägung (Hp) der Bezirksregion wird durch die Siedlungsstruktur mit dem höchsten Wohnungsanteil bestimmt. Die Hauptprägung wird in der Karte als vollflächige Einfärbung der Bezirksregion kenntlich gemacht.
- Die Siedlungsstruktur mit dem zweithöchsten Wohnungsanteil in der Bezirksregion wird als Nebenprägung (Np) bezeichnet. Die Nebenprägung wird in der Karte als farbiger Punkt (entsprechend dem Strukturtyp der Nebenprägung) innerhalb der Bezirksregion dargestellt.
- Eine Nebenprägung wird allerdings nur dann ausgewiesen, wenn die Hauptprägung einen geringeren Anteil als 80% der Wohnungen der Bezirksregion ausmacht. Liegt der Wohnungsanteil der Hauptprägung bei 80% oder darüber, wird die Bezirksregion als homogen geprägt angesehen.
- Die übrigen Siedlungsstrukturanteile, die es in der Bezirksregion darüber hinaus gibt, bleiben in der Kartendarstellung aus Gründen der Lesbarkeit unberücksichtigt.
- Erläuterung der Abkürzungen:
Hp = Hauptprägung
Np = Nebenprägung
WZ = Wohnungszahl
PLR = Planungsraum
- Beschreibung der 6 Siedlungsstrukstrutypen:
- Verdichtete Blockrandbebauung:
Blockrandbebauung mit vorwiegender Gründerzeitbebauung bis 1918 mit und ohne Hinterhofbebauung (vorwiegend 5-geschossig), Nachkriegs-Lückenschließungen (i.d.R. 5-8-geschossig) und geschlossene Blockrandbebauung nach 1945 (i.d.R.
5-8-geschossig).
- Siedlungsbau der 20er - 30er Jahre: Weitgehend offene, z.T. auch geschlossene Zeilenbebauung der Baujahre 1919 -
1945 (i.d.R. 2-5-geschossig).
- Siedlungsbau der 50er Jahre:
Weitgehend offene, z.T. auch geschlossene Zeilenbebauung der Baujahre 1949 bis
Mitte der 1960er Jahre (i.d.R. 3-5-geschossig).
- Großsiedlungen der 60er - 80er Jahre:
Großsiedlungen des Sozialen Wohnungsbaus West und des komplexen Wohnungsbaus Ost, überwiegend Hochhausgebiete, aber auch 5- bis 7-geschossige Strukturen, Baujahre Anfang der 1960er Jahre bis Ende der 1980er Jahre (einschließlich "Kategorie Großsiedlungen").
- Siedlungsbau der 90er - 2000er Jahre:
Siedlungsbau von Ende der 1980er Jahre bis Ende der 2000er Jahre, der nicht als
Großsiedlung oder in verdichtete Blockrandbebauung einzustufen ist, vorwiegend in der äußeren Stadt und am Innenstadtrand, "Entwicklungsgebiete" und "Neue Vorstädte" der 1990er Jahre.
- Einfamilienhausgebiete:
Ein-, Zweifamilien-, Reihenhaus- und Villengebiete aller Baualtersklassen, alte Dorflagen und Wochenendhausgebiete.
Die "Lebensweltlich orientierten Räume" wurden 2006 gemeinsam zwischen den planenden Fachverwaltungen des Senats, den Bezirken und dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg auf der Grundlage der von der Jugendhilfe bereits definierten Sozialräume einheitlich abgestimmt. Mit Senatsbeschluss vom 1.8.2006 hat der Senat die Lebensweltlich orientierten Räume (LOR) als neue räumliche Grundlage für die Fachplanung sowie für die Prognose und Beobachtung demografischer und sozialer Entwicklungen festgelegt.
Die LOR sind Bestandteil des Regionalen Bezugsystems Berlin (RBS) und bestehen aus 3 Ebenen:
- 447 Planungsräume (PLR; vergleichbare Ebene im RBS: 338 Verkehrszellen),
- 134 Bezirksregionen (BZR; vergleichbare Ebene im RBS: 195 Statistische Gebiete),
- 60 Prognoseräume (PRG; vergleichbare Ebene im RBS: 61 Mittelbereiche).
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