inhaltliche Erläuterungen
 
Langjährige Entwicklung der Luftqualität
- Emissionen 2015 (Umweltatlas)

Für die detaillierte und lückenlose Darstellung der langfristigen Entwicklung der Luftqualität in Berlin werden in zahlreichen Einzelkarten die Erhebungen der Emissionskataster seit 1989 (1x1 km Raster) ausgewertet und dargestellt.

In den Aufgrund ihrer Luftbelastungssituation als Untersuchungsgebiete nach § 44 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) eingestuften Räumen, zu denen auch Berlin gehört, sind Emissionskataster nach § 46 aufzustellen. Aus diesen Emissionen können mit Hilfe von Ausbreitungsrechnungen die Anteile bestimmt werden, die die einzelnen Quellgruppen an der gemessenen Luftverunreinigung verursachen. Die Emissionen der relevanten Luftschadstoffe werden für die folgenden Verursachergruppen bestimmt:

  • genehmigungsbedürftige Anlagen (Industrie),
  • nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen (Gebäudeheizung/Gewerbe/Handel/Dienstleistungen),
  • Kfz-Verkehr

Die vorliegenden Karten veranschaulichen auf der Basis der für alle Verursachergruppen vergleichbar zur Verfügung stehenden Emissionsdaten für die beiden Luftparameter Stickoxide (NOx) und Feinstäube (PM10, PM2,5) die Entwicklung seit 1989. Um den aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden, wurden seit den Emissions-Erhebungsjahren 2008/2009 folgende Änderungen berücksichtigt:

  • zum einen werden Schwefeldioxid (SO2) -Emissionen nicht mehr dargestellt, da SO2 seit Jahren auf niedrigem Niveau stagniert und seine lufthygienische Bedeutung verloren hat;
  • zum anderen wurde mit den beiden Stoffen Feinstaub PM10 sowie Feinstaub PM2,5 eine neue Beobachtungsreihe im Umweltatlas begonnen. Hierfür sprechen die große Gesundheitsrelevanz und die Überschreitung von Luftqualitätsgrenzwerten.

Die einzelnen Karten verdeutlichen jeweils getrennt nach Verursachergruppe, in welchen Bereichen Berlins welche Verursacher den größten Anteil an der Emission der Stoffe haben. Es lassen sich folgende Trends zusammenfassen:

  • Die Branchen Wärme- und Energieerzeugung sowie Nahrungs- und Genussmittelindustrie sind die Hauptemittenten von NOx-Emissionen aus erklärungspflichtigen Anlagen (Industrie) im Land Berlin (vgl. AVISO 2016, S.23).
  • Bezüglich der räumlichen Verteilungsstruktur der Emissionen aus nicht genehmigungsbedürftigen Feuerungsanlagen (Hausbrand, Kleingewerbe) zeigt sich für alle drei Schadstoffe ein ähnliches Bild, die höchsten Emissionsdichten treten im Zentrum von Berlin auf und zwar in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow (vgl. AVISO 2016, S.81).
  • Der Verkehr ist mittlerweile der Hauptverursacher der betrachteten Schadstoffe. Da die Schadstoffe des Straßenverkehrs bodennah (oder "Nasen-nah") in die Atmosphäre gelangen, tragen sie in noch weit stärkerem Maße zur Luftbelastung bei als Schadstoffe aus hohen Schornsteinen, die bereits stark verdünnt sind bis sie in Bodennähe gelangen.

Quellen:

AVISO (2016): Erstellung der Berliner Emissionskataster Industrie, Gebäudeheizung, sonstiger Verkehr, Kleingewerbe, sonstige Quellen, Baustellen. Schlussbericht, Juni 2016.

Ausführliche Informationen finden Sie u.a. im Umweltatlas (Karte 03.12.2, Ausgabe 2016), im Schlussbericht mit Erfassungsstand 2016 und auf den Seiten der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.